Das Baumbacher "Nahmen-Verzeichniss der
VaterlandsVertheitiger im Krieg gegen Frankreich im Jahr
1814" führt als Nr. 22 Sal(omon) Neuhaus. Er ist ein Vorfahre
von Dr. Leopold Neuhaus, dem ersten hessischen Rabbiner
nach dem Kriegsende 1945 (Näheres zu Leopold Neuhaus
über "Gesamtprojekt/1844: Persönlichkeiten& Schicksale")
Es war Napoleon, durch den die Juden in Deutschland eine
kurze Gleichstellung erfuhren. Doch dieser Nachklang der
Französischen Revolution wurde durch Napoleons
Imperialismus überschattet. Die Deutschen fühlten sich trotz
napoleonischer Verdienste für ihre Bürgerrechte von diesem
unterdrückt. So dachten auch die meisten Juden in
Deutschland eben als Deutsche.1813/14 eilten daher tausende
jüdischer Männer zu den Fahnen.
Dementsprechend schrieb Preußens damaliger Staatskanzler
Hardenberg: "Die jungen Männer jüdischen Glaubens sind die
Waffenbrüder und Gefährten ihrer christlichen Mitbürger
gewesen, und wir haben auch unter ihnen Beispiele des
wahren Heldenmute“
Zur endgültigen Niederwerfung Napoleons in den
Befreiungskriegen wurde 1813/14 eine Landwehr aufgestellt,
zu deren Beitritt auch die bisher niemals wehrpflichtig
gewesenen Juden herangezogen wurden. Der Militärdienst
wurde so ein Meilenstein auf dem Wege der
Gleichberechtigung der Juden.
Seit dem 19. Jahrhundert war es Juden in Deutschland
möglich, Soldat zu sein. Hier war die Gleichberechtigung
der Juden anderen gesellschaftlichen Bereichen voraus.
Erhalten geblieben ist auch eine große Erinnerungstafel mit
Rotenburger „Befreiungskriegern“. Darunter befindet sich mit J.
Fackenheim (aus Lispenhausen) auch ein jüdischer Kriegsteilnehmer.
Klick: Rotenburger Gedenktafel für die 1814er Soldaten