Dem 
  Antisemiten Werner gelang es, den Wahlkreis zu erobern, wenn auch erst in der 
  Stichwahl gegen die Konservativen. Das Schwergewicht der antisemitischen Agitation 
  lag auf Wirtschaftsfragen. Daher ist die Wahl eines Antisemiten vor allem als 
  Protest der Wähler gegen die Wirtschaftspolitik zu verstehen; diesem Protest 
  verhalf die neue politische Bewegung zum Durchbruch. Der Sieg Werners in der 
  Stichwahl kam 1893 im Wahlkreis Hersfeld-Hünfeld-Rotenburg allerdings auf 
  sehr "merkwürdige" Art zustande, denn die katholische Bevölkerung 
  des Kreises Hünfeld, die sich 1878 bei der Stichwahl zwischen den Konservativen 
  und den Nationalliberalen für die Konservativen entschieden hatte, stimmte 
  diesmal fast geschlossen antisemitisch, nachdem sich Werner einem katholischen 
  Geistlichen gegenüber angeblich schriftlich verpflichtet hatte, für 
  die Rückberufung der Jesuiten zu stimmen.