Die Adoptivmutter von Betty Gans, die 67-jährige frühere  Rotenburger Schneider-Obermeisterin Jettchen Gans, war bei der "Judenaktion" vom 7. bis 10. November 1938 in besonderer Weise gedemütigt worden. Einer der SA-Männer war per Leiter in die obere Etage ihres Hauses gestiegen und hatte von dort ihren Nachttopf ausgeleert.

„(...) daneben war ´ne alte Dame, ´ne Schneiderin, die hieß Gans, Jettchen Gans. Und da ist der hoch und hat das ganze Dippchen, wo sie Pippi rin gemacht hat, runtergeschüttet und hat gerufen: Das letzte Tröppchen, vom Gansen Jettchen! Das kann ich nie vergessen.“
(Eine damals 14-jährige Zeitzeugin)
  
Den jüdischen Familien Linz (Kaffee- und Mehlhandlung) und Gans (Schneiderei) gehörte das Doppelhaus in der Breitenstraße, das nach Umbau die linke Hälfte des Sparkassengebäudes geworden ist.
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Kristallnacht Rotenburg