Kurt Müller-Osten, der Pfarrer der Rotenburger Altstadt, in einer Stellungnahme gegenüber der Kirchenleitung:
"Mir war berichtet worden, daß Kinder aus meinen Konfirmandenklassen daran beteiligt gewesen seien, am Mittag nach der Vergeltung an den Juden ihrerseits in der Rotenburger Synagoge das Zerstörungswerk mit vollendet zu haben. (...) Nun aber fühlte ich - unter dem Eindruck der ganzen Haltung meiner Konfirmanden und nachdem ich die Tage zuvor, fast möchte ich sagen: schmerzlich, mit mir zu Rate gegangen war - vor Gott und diesen Kindern die unausweichliche Pflicht, zu der Beteiligung mir anvertrauter Jugend an der Antastung eines Gotteshauses nicht schweigen zu dürfen. (...)
Ich betone, daß es mir in den Stunden um die Zerstörung des Heiligtums und die Beteiligung von Konfirmanden daran zu tun war, und ich versichere, daß ich vor Gott nicht hätte anders handeln können. Nicht zuletzt glaubte ich damit auch unserem Volk zu dienen, wenn ich die mir übergebene Jugend zur Achtung vor dem Hause Gottes - und sei es auch dem Hause eines anderen Glaubens - ermahnte und anhielt."