Ein damals 15-Jähriger:
"Als dieses Judenpogrom war, da wurde ich eingeschlossen, ich durfte nicht raus. „Da
haben wir nichts mit zu tun“, sagte mein Vater. Wir standen in der Haustür. Da kamen
ihm die Tränen. In dem Haus, wo der Schabbesbalken hängt, gegenüber von Metz, da
wohnte die Paula Plaut. Die hat im (Ritual-)Bad das Feuer gemacht, die hatte wenig
Geld. Die durfte sich in unserem Riesengarten Obst pflücken. Ja, die Paula durfte bei
uns immer Obst pflücken. Als der (...) nun das Eingemachte aus den Fenstern auf die
Straße schmiss, da kamen meinem Vater die Tränen. Da hat er zu mir gesagt, da
wurde er politisch: Das geht nicht gut! So höre ich ihn heut' noch sprechen." Ich sah
den Mann mit Tränen in der Ladentür stehen."