In der Chronik der Kirchengemeinde Rotenburg-Neustadt lesen wir in einem Nachtrag aus dem Jahr 1945:
„Zwei rabiate Rotenburger Nazis, die noch immer unbehelligt in Rotenburg herumlaufen, schämten sich nicht, nach der Zerstörung wie in einem Triumphzug unter Mitführung geweihter Geräte aus der Synagoge auf einer Pferdekutsche durch die Stadt zu fahren, der eine wie ein König auf seinem Thron, der andere als Kutscher mit einer dicken Zigarre im Gesicht. Jedesmal, wenn sie an einer Judenwohnung vorbeikamen, rief der ‚König', sich der Gotteslästerung scheinbar nicht bewusst: Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid!"