Selbst schwere Möbelstücke und Klaviere schmissen die Übeltäter aus jüdischen Wohnungen auf die Straße.
Besonderen Gefallen fanden sie am Aufschlitzen der Federbetten und deren Ausleeren aus den oberen Stockwerken der jüdischen Häuser, sodass für manche Rotenburger Frau Holle an dem Spektakel beteiligt zu sein schien.

„Die jüdischen Wohnungen auf staatsfeindliches Material hin zu untersuchen“, habe der Auftrag gelautet, erklärte später der Rotenburger SA-Führer.
Er räumte auch ein, dass „viele an der Aktion beteiligte Menschen sich aus dem Besitz der geplünderten Judenwohnungen bereicherten“.
Weil er sich durch die Übernahme der Verantwortung für die „Judenaktion“ - so die damalige Wortwahl -  bedrückt gefühlt habe, gab er noch vor Jahresende 1938 die Führung des SA-Sturms ab.



  
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Kristallnacht Rotenburg