5. Grabstein des Isaak Wallach

zurück zur vorherigen Seite
Sehen Sie auf der nächsten Seite:
Grabstein der Familie Döllefeld

Hier ruht ein Mann, aufrichtig in seinem Sprechen;
er diente mit vollkommenem Herzen seinem Schöpfer:
Isaak, Sohn des Meier
Wallach aus der heiligen Gemeinde Baumbach.
Er starb am 21. Schewat (5)663 (= 18.2.1903).
Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

Die Platte mit der Inschrift wurde offenbar nach 1945 erneuert. Auf Befehl der Besatzungsmacht wurden die Zerstörungen auf den jüdischen Friedhöfen beseitigt, die vor allem im Verlauf der Novemberpogrome 1938 geschehen waren.

Während vielerorts über diese Zerstörungen hinaus mit der Begründung kommunaler Interessen (Industrieansiedlung, Straßenbau etc.) jüdische Friedhöfe ganz beseitigt wurden, um die vorherigen sichtbaren Spuren der früheren jüdischen Bevölkerung zu tilgen, war im Fall Rotenburg aufgrund der Lage des Friedhofs eine solche Aktion nicht möglich.

Der Rotenburger Bürgermeister berichtete mit Schreiben vom 14. Juli 1949 an den Landrat: "Der israelitische Friedhof in Rotenburg war durch Naziterror erheblich beschädigt worden. Im Jahr 1945 habe ich die Wiederaufstellung der umgeworfenen Grabsteine durchführen lassen [...] Im Jahr 1948 hat die Fa. Walter Hobach (Grabdenkmäler, in Felsberg) die Inschriften der Grabsteine auf dem israelitischen Friedhof erneuert und der Stadt hierüber eine Rechnung von 1.264,56 DM übersandt."

Der jüdische Friedhof in Baumbach - seit 1909 Begräbnisstätte für die dortigen Juden - wurde auch nach 1945 geschändet, und zwar 1946 und 1998. Beide Male blieben die Täter unbekannt.

zurück zur vorherigen Seite
Sehen Sie auf der nächsten Seite:
Grabstein der Familie Döllefeld