3. Grabstein des Süßmann Werthan

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Grabstein von Henriette und Meier Linz

Hier ruht
ein rechtschaffener Mann; er wandelte untadelig,
seine Handlungen waren gut und redlich;
er aß von seiner Hände Arbeit und in Gott war
sein Vertrauen. Die Kinder Israels
beschnitt er. Von seinem Brot gab er dem Armen
und gedachte des Bundes: Gab Name und
Nachkommen. Das ist Meschulam,
genannt Süßman, Sohn des ehrwürdigen Herrn
Isaak Werthan, Rotenburg.
Er verstarb in gutem Ruf am Dienstag, den 27.
Tischri (5)623 n.d.k.Z. (=21.10.1862).
Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.
 

Auf jedem Grabstein finden sich 2 Standardwendungen:
Am Anfang der Inschrift quasi als Titel ein "P.N." für "po nikbar" oder "po nitman", für "Hier ist begraben"
oder "Hier ist verborgen".

S.K. ( = po tuman), wie auf dem Grabstein von Süßman Werthan) als Umschreibung für "Hier ruht ...".
Am Ende steht fast immer eine hebräische Abkürzung wie "T.N.Z.B.H." für den Segenswunsch "Seine Seele
sei eingebunden im Bunde des Lebens".

Die Beisetzung auf dem Friedhof geschah äußerst schmucklos. Für den Sarg werden nur ein paar Bretter zusammengezimmert. Dadurch sollten die Hinterbliebenen nicht in Unkosten gestürzt werden.

Die Toten wurden traditionell in weißer Trauerbekleidung, einem langen weißen Hemd, in den Sarg gelegt. Denn vor Gott, so der Gedanke, sind am Ende alle gleich, ob sie reich waren oder arm.

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