Ein Hofbesitzer zu seinem Sohn, der auf
Anweisung des NS-Ortsgruppenleiters mit
einem Pferdegespann an dem Abtransport des
zerstörten Hab und Guts der jüdischen
Bevölkerung Baumbachs beteiligt war und
einige Fuhren mit zertrümmertem Inventar aus
dem Haus der Tannenbergs und dem von
Jeanette Wallach gemacht hatte:
Du spannst mir die Päre net mehr an! Wer
den Dreck gemacht hat, der soll ihn auch
wegfohren! Minne Päre blieben im Stall!
Rose Nathan, die jüngere Tannenbergtochter, gab zu Protokoll (1957):
Als ich im Dezember 1938 nach Baumbach fuhr: Kein einziges Möbelstück mehr, Fenster
ausgeschlagen, zerrissene Gardinenfetzen hingen davor, einige Zimmertüren beschädigt,
die Tapeten heruntergerissen und sogar Mauerstücke herausgeschlagen.
Ich ging damals zu dem Ortsgruppenleiter S., der mir von früher her bekannt war, um
wenigstens die notwendigsten Kleidungsstücke, Wäsche und Möbel für meine Eltern
zurückzubekommen. Da ich auch in dem Hause nicht übernachten konnte, bat ich ihn um
ein Nachtlager. Letzteres lehnte er mit den Worten ab: in der alten Fulda sei Platz genug.
Auch sonst war meine Bitte ergebnislos. Ich musste deshalb bereits nach wenigen Stunden
Baumbach wieder verlassen.