Meine Mutter und meine Tante
hatten viele Schwierigkeiten bei der
Betreuung und Versorgung ihrer
Eltern, die bei uns wohnten. Meine
Großmutter starb im August 1943
im Alter von 79. Sie war vor ihrem
Tod fast ein Jahr lang bettlägerig
gewesen und bedurfte während
dieser Zeit viel Zuwendung. Die
beiden Töchter teilten sich die Last
und widmeten ihre meiste Zeit und
Kraft der häuslichen Pflege ihrer
Mutter. Mein Großvater starb 1955
am Tag vor Yom Kippur im Alter von
97. Bis er ungefähr 90 Jahre alt war,
hatte er manchmal körperliche
Beschwerden, aber geistig war er
klar. Danach ging es mit ihm geistig
langsam bergab und von Woche zu
Woche wurde es schwieriger mit
ihm. Trotzdem haben meine Mutter
und meine Tante ihn nicht in ein
Pflegeheim oder eine Heilanstalt
gesteckt. Sie behielten ihn zuhause
und gaben ihm dort die bestmögliche
Pflege. Nur die eine Woche vor
seinem Tod verbrachte er im
Krankenhaus. Viele Jahre später
unterhielt ich mich mit Dr.
Wolferman, dem Arzt meines
Großvaters. Er sagte mir, mein
Großvater hätte nie so lange gelebt,
wenn ihn seine Töchter nicht so
hervorragend versorgt hätten. Ich
bin mir sicher, dass ich in keiner
Schule besser hätte lernen können,
das Fünfte Gebot zu beachten, „Du
sollst Vater und Mutter ehren“, als
durch das von meiner Mutter und
meiner Tante gelieferte leuchtende
Beispiel.
Baruch Katz, Isfrieds Großvater mütterlicherseits, starb 97-jährig im September 1955. Seinen Lebensabend verbrachte er im
Kreis der Familie seiner Tochter Frieda in New York.
Großmutter Sara Katz geb. Nussbaum war bereits im August
1943 gestorben.