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Projekt Fred Speier
  
Amerika

Traurig und glücklich zugleich kamen sie in Louisville an. Traurig, weil sie ihre Heimat unter dem gewaltigen Druck verlassen mussten und dabei alles, was ihnen lieb war, aufgegeben hatten, glücklich, dass sie dem Terror entflohen waren und die Familie wieder vereint war.
Fred war in der Lage, für sie alle zusammen ein bescheidenes Apartment zu mieten, das ganz in der Nähe der Wohnung ihres Onkels und der Tante gelegen war. Er half ihnen sich in ihrer neuen Umgebung zu akklimatisieren, sich mit der neuen Sprache etwas vertraut zu machen, was den Eltern - Sally wurde im Februar 58 Jahre und Bernhardine stand im 50. Lebensjahr -  nicht leicht fiel. Auch Arbeit zu finden, ohne sich in der Landessprache verständigen zu können, war ein Problem. Sally Speier musste sich zufrieden geben, nach einem Leben der Selbständigkeit einen Job in einem Schnittwarenladen zu bekommen.
  
Die Speiers in Amerika im Juni 1942
(von rechts) Siegfrieds Mutter Bernhardine, Vater Sally, der 91-jährige Opa Wolf Speier (aus Hoof), Onkel Siegmund und Tante Sadie.