Boykott jüdischer Geschäfte 1. April 1933
Das Jahr 1933 rückte heran und die NSDAP kam an die
Macht. Bereits im April 1933 wurde zum Boykott gegen
jüdische Geschäfte aufgerufen. In den Städten, so auch
in Kirchain, standen SA-Männer vor jüdischen Geschäften
und Kaufhäusern und versuchten die Kundschaft vom
Einkauf abzuhalten. "Kauft nicht bei Juden!" - "Wer hier
kauft wird fotografiert!" - "Die Juden sind unser
Unglück!" Parolen wie diese, die täglich in Zeitungen, auf
Plakaten und durch Hetzpropaganda verbreitet wurden,
verfehlten ihre Wirkung nicht. Der Boykott gegen
jüdische Geschäfte und Händler setzte sich auch auf dem
Lande immer stärker durch. Siegfrieds Lehrmeister
Salomon Blumenfeld in Kirchhain musste sein Geschäft
schließen. Im März 1939 ist er mit seiner Frau Amalie,
geb. Levi (aus Rhina) und Tochter Hilde (geb. 1911)
nach Brasilien ausgewandert.
Salomon Blumenfeld, Siegfrieds
Lehrmeister in Kirchhain