Neuhaus bekam in Frankfurt bald Probleme mit der großen Zahl der aus Osteuropa stammenden Juden, hauptsächlich Displaced Persons,  deren Mentalität ihm fremd blieb.
Cilly Kugelmann sieht ihn als denjenigen, der für die Kontinuität der Frankfurter jüdischen Vorkriegsgemeinde nach Kriegsende stand. Als Frankfurter Rabbiner bis August 1942 im Amt stellte er  eine Verbindung zu ihrer Vergangenheit her - allerdings nur noch für sehr wenige Menschen,. Das Interesse an religiöser Praxis - so Cilly Kugelmann - war bei den Überlebenden wenig ausgeprägt. Dies mochte - angesichts der schlechten Versorgungslage mit spärlichen Lebensmittelrationen und kaum
vorhandenem Wohnraum - an dem täglichen Kampf ums Überleben liegen. Hinzu kam, dass viele Juden ihren Aufenthalt in Deutschland als zeitlich eng begrenzt ansahen, sozusagen auf gepackten Koffern saßen.
Rabbiner Leopold Neuhaus hatte Schwierigkeiten, die religionsgesetzlich erforderliche Mindestzahl von zehn Männern (Minjan) für einen Gottesdienst zusammenzubringen.
Vergeblich bemühte sich Leopold Neuhaus darum, das durch deutsche Behörden und die Gestapo beschlagnahmte Vermögen der deportierten Frankfurter Juden ausfindig zu machen und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen. Angeblich oder tatsächlich waren die Dokumente, die
dafür nötig waren, durch die Kriegsereignisse zerstört oder durch die Täter vernichtet worden.
Die schwierigste und letztlich nicht lösbare Aufgabe für Neuhaus war - so Cilly Kugelmann - die Lösung der Probleme, die in Zusammenhang mit den Displaced
Persons   standen: "Neuhaus' negative Reaktion auf die Displaced Persons geht wohl in erster Linie auf die katastrophale Versorgung zurück, die kaum für die ihm unterstellten deutschen Juden ausreichte.(...) Sein Pflichtgefühl gegenüber den Frankfurter Überlenden zwang ihn dazu, die Zeit bis zu seiner Auswanderung zu nutzen,
um ihre Lage wenigstens graduell zu erleichtern. In der konkreten Arbeit kämpfte er gegen ineffiziente deutsche Behörden und hatte sich gegen Vorwürfe von jüdischen Querulanten zu verteidigen. So beklagte er sich beispielsweise erbittert über nicht erfüllte Zusagen zur Lieferung von Hilfsgütern bei den Behörden, wie einem Brief vom 4. Oktober 1945 zu entnehmen ist:
"In den Wohnungen und Kleiderschränken der Nazi-Aktivisten wird sich noch unendlich viel den Juden gestohlenes Gut an Möbeln, Silber, Kleidung und Wäsche vorfinden. Aus welchen moralischen Gedanken heraus sollen sich die so schwer geschädigten Juden, welche alle Güter des geistigen, kulturellen und sozialen Lebens entbehren, mit dem Primitivsten zufrieden geben? Bei allem guten Wollen der Stadtverwaltung, das unverkennbar vorhanden ist, bleibt doch die Lücke zwischen Theorie und Praxis."
Im Februar 1946 beklagt er in einem Brief an einen
Freund, daß sich "manche Juden dazu hergeben, früheren Nazis Bescheinigungern zu geben, um sie reinzuwaschen. Diese Scheine werden hier im Volksmund 'Persilscheine' genannt. Wir gehen gegen diese Menschen mit allen Mitteln vor, welche nicht daran denken, daß 6 Millionen Juden von den Genossen, denen sie die Bescheinigungen ausstellen, ermordet wurden."
Er konnte sich nur schwer damit abfinden, dass die ehemaligen Nazis nur vorübergehend weggetaucht waren. „Wir haben (...) die Absicht, sobald wie es möglich ist, zu unseren Kindern nach New York auszuwandern.
Auf keinen Fall bleiben wir hier in Frankfurt/M., um mit Nazis weiter dieselbe Luft zu atmen“, hatte er
bereits am 5.11.1945 in einem Brief kundgetan. Mitte Juni 1946 wanderten Leopold Neuhaus und seine Frau Cilly in die USA aus. In Detroit (Michigan) übernahm er eine Rabbinerstelle in einer Gemeinde, die 1941 von Juden aus Süddeutschland gegründet worden war.
  

Leopold Neuhaus bei der Einweihung eines Mahnmals auf dem jüdischen Friedhof in Würzburg am 11. November 1945
Auch über die hessische Landesgrenze hinaus war Leopold Neuhaus wichtig für den Wiederbeginn jüdischen Lebens im Nachkriegsdeutschland. Als die nach Würzburg zurückgekehrten überlebenden Juden am 11. November 1945 auf dem dortigen Friedhof ein Mahnmal einweihten, war es Leopold Neuhaus, der die Weiherede hielt.